Benjamin Zanon "Prospection 1/19"
Die Arbeit »Prospection 1/19« von Benjamin Zanon vereint performative Elemente mit einer Installation im Waltherpark sowie am Pavillon des Kulturvereins Vogelweide. Sie stellt einen Ausflug sowohl in zeitlicher (Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft) als auch in räumlicher Hinsicht dar. Die künstlerische Intervention soll,
ähnlich einer archäologischen Untersuchung, die Geschichte des Parks im ältesten Stadtteil Innsbrucks erforschen und fragmentarisch ans Tageslicht bringen, seine Position im gegenwärtigen Innsbruck formulieren und sich letztlich über die mögliche Zukunft des Parks Gedanken machen.
Benjamin Zanon’s »Prospection 1/19« combines performative elements with an installation in Waltherpark and at the pavilion of the Kulturverein Vogelweide. It represents a trip in temporal (past/present/future) as well as in spatial terms. The artistic intervention, similar to an archaeological investigation, aims to explore the history of the park in Innsbruck’s oldest district and fragmentarily shed light on it. It wants to formulate the park’s position in contemporary Innsbruck and, ultimately, reflect on possible pathways for its future.(c) Benjamin Zanon
Prospektion 1 2019 - Fototransairdruck auf Pressholzplatten
Die Arbeit enthält 2 Erinnerungsebenen:
Zum einen das kollektive Gedächtnis, also einen Auszug dessen, was Google ausspuckt wenn man Waltherpark Innsbruck eingibt. Dabei erscheinen zum einen Bilder, welche markante Ereignisse in und um den Park festhalten, zum anderen Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel der Brunnen, die Statue Walthers von der Vogelweide, der Pavillon des Vereins Vogelweide oder der Blick Richtung Nordkette. Außerdem gibt es einige historische Karten und Pläne vom Umfeld des Vogelweideparks, dem Stadtteil Anpruggen, der ja der älteste Stadtteil Innsbrucks ist.
Der weitete Teil der Arbeit spielt mit einer persönlichen Erinnerung:
Ausgehend vom kleinen Pavillon mit Dürerblick am Inn, verfolgt der persönliche Teil der Arbeit den Ausblick Richtung Süden. So wie Albrecht Dürer auf seinem Weg nach Venedig in Innsbruck halt gemacht hat um eine Ansicht der Stadt von Norden aus anzufertigen, so träume ich mich aus dem Park hinaus Richtung Süden, Richtung Venedig.
Eine Tonaufnahme die ich auf der Wanderung quer durch Venedig angefertigt hatte, bildete die Grundlage für eine Serie von Zeichnungen, welche ein Jahr später angefertigt, sich am markanten Klang dieser Stadt orientieren sollen und auf diese Weise eine neue, nur von Erinnerungen geprägte Visualisierung der Lagunenstadt kreieren soll.
Dadurch kommen Fragmente der touristischen Überfüllung, Kommerzialisierung und Ausbeutung des öffentlichen Raumes in den Waltherpark und es stellt sich die Frage, ob der Weg nach Venedig noch so lohnend ist, wie er es zu Dürers Zeiten vielleicht gewesen sein mag…
Benjamin Zanon Dezember 2019
Ein Zebra für St. Nikolaus
Der Wunsch nach einem Zebrastreifen in St. Nikolaus wurde Realität. Die Performance gefiel den Gästen der Premierentage, den Autofahrern aber nicht.
Der Wunsch nach einem Zebrastreifen in St. Nikolaus wurde Realität. Die Performance gefiel den Gästen der Premierentage, den Autofahrern aber nicht.
Autor: Agnes Czingulszki (acz) aus Innsbruck
Bezirksblatt 13.11.19
Premierentage: Zum 21. Mal verwandelte sich die Stadt in eine wahren flächendeckende Kunstperformance.
Vernissagen, Konzerte, Performances: Einmal im Jahr laden Galerien in Hinterhöfen und in Fußgängerzonen zum Kunstzelebrieren ein. Heuer gab es zum Premierentageauftakt eine Intervention, die einen Polizeieinsatz auslöste: In St. Nikolaus malten sich die BewohnerInnen einen lang gewünschten Zebrastreifen auf die Innstraße auf. Zehn Minuten dauerte die Aktion, sechs Polizeistreifen rückten nach dem Anruf nervöser Autofahrer aus. Den Zebrastreifen wusch der folgende Regen weg.
Bezirksblatt 13.11.19