Support: Low Ups (Inselgruppe, Innsbruck)
(Bei schlechtem Wetter im Felsenkeller Cafè Colours)
VANDALISBIN
November 2018: die 15 jährige Helena singt am Münchner Stachus mit
Akustikgitarre im Schneetreiben Songs von AnnenMayKantereit. Sie hat eben
die Realschule bestanden, aber ihr Leben hält einige schwierige Prüfungen
bereit. Eine Ausbildung im HieberLindberg Musicstore ist geplatzt aber sie
braucht dringend einen guten Plan oder Geld, oder beides. In einem
Hollywood-Film bliebe jetzt jemand im Schneetreiben stehen und würde
Helena anbieten, eine Demo aufzunehmen. Er würde diese Demo vielleicht
an eine Musik-Stiftung weiterleiten. Und in dieser Stiftung säße eine Frau, die
nach einigen Minuten den Stiftungsplan über Bord werfen und der jungen
Helena anbieten würde, ihr anstelle der vorgesehenen Promo-CDs ein
Studium an der Jazz School zu finanzieren. Und Helena würde zusagen und
endlich machen, was sie immer wollte: Schlagzeug studieren. Seitdem sind
fünf Jahre vergangen, Helena Niederstraßer hat die Jazz-School mittlerweile
abgeschlossen (“Staatlich anerkannte Ensemble-Leiterin”) und spielt
Schlagzeug für aufstrebende Newcomer, unterem für ENNIO. Davor
musizierte sie sich ein halbes Jahr mit Straßenmusik durch Europa.
Als “VANDALISBIN” (Vandalism + Lesbian) schreibt sie Songs,
programmatisch im Spannungsfeld zwischen queerer Sexualität, Liebe,
Gewalt und Selbstermächtigung. Eindrucksvoll spiegeln sich darin die
Irrungen und Wirrungen ihres jungen Lebens, wie in einem luziden
Schattenspiel im Putzlicht eines unbekannten Clubs. Rohe und bedrückend
schöne Lyrik, inspiriert von zeitgenössischem Rap und zeitlosen Klassikern wie
Hildegard Knef, Nina Simone und Rio Reiser. Vorgetragen
in ihrer unverkennbaren Stimme, die klingt als hätte
Helena die Seele eines 50-jährigen Türstehers in ihrer
Kehle: treffsicher liefert sie poetische Bilder und Hooks,
Punchlines im wahrsten Sinne des Wortes. Fein
balanciert sie ihre vielfältigen Einflüsse von Eryka Badu,
Nirvana, Bilderbuch und Isolation Berlin zu einem
stacheligen Neo-Soul, mit Blues-Note in der
Performance und viel Witz zwischen den Zeilen. Ob am
Klavier, an der Gitarre, Bass oder den Drums: die 21-
jährige schreibt sich ihre Beobachtungen auf eine Art
von der Seele, die hypnotisiert. Vielleicht auch, weil man
als Mensch instinktiv erkennt, wenn Erfahrungen geteilt
und nicht nur Geschichten erfunden werden. “Nach
einer wahren Begebenheit” ist der Arbeitstitel ihres
ersten Albums.
Low Ups
Zwischen Radical Face, Laurie Anderson und Mac DeMarco erschaffen Dhara Meyer und Paul Klumpner als Low Ups traumartige Räume und charmante Indie-Pop-Songs, die oft auf Reisen entstehen. Zwischen Essaouira, der spanischen Atlantikküste oder ihrer Wahlheimat Innsbruck zaubert das Duo kleine Indie-Perlen: Folk-Songwriting trifft auf Lofi-Hip-Hop trifft auf Ableton Pop.
Dabei hat Low Ups als Projekt zwei getrennte Leben: die Studioaufnahmen, die Paul meist alleine macht und die fragilen Live-Versionen derselben Stücke, die von Dhara und Paul auf der Bühne performt werden. Bei ihren Live-Shows spielen die beiden auch Musik von anderen Künstler:innen, die sie lieben: von Jaques Palminger über Blur bis hin zu Lou Reed.
Auch ihre Leben als Eltern und Kultur-Arbeiter:innen lassen Low Ups in der Musik Revue passieren. Die skurril-schönen Szenen des Alltäglichen, alle Selbstzweifel und stillen Glücksmomente des Eltern- und Paar- Daseins. Zehn wunderschöne Bedroom-Pop-Songs verbastelt zu einem besonderen Album namens „Psychedelia Lite“. Gedacht als sanfte Umarmung der Zwischenwelten, als beruhigendes Kaleidoskop des ganz normalen Wahnsinns, for everyone who cares.