ACHTUNG! wetterbedingt findet die Veranstaltung im Colours, Innstrasse 1 statt!!
Die Lesung ist eine Veranstaltung im Rahmen des „Koatlackn“-Projektes. In Gintsbergs Texten geht es zwar nicht um den Koatlackler Dialekt, sondern um den Unterländer Dialekt aus der Gegend um Scheffau. Durch das Ineinanderverweben von Dialekt und Hochsprache findet eine Begegnung von zwei Welten statt, wo eine dritte entsteht.
Im Projekt „Koatlackn“ ist der Dialekt der Hauptdarsteller. Jeder, der schon mal einen echten Koatlackler koatlacklerisch reden gehört hat, weiß um die Markigkeit und Prägnanz dieses Dialekts. Hier dient Sprache nicht zum Mitteilen, sondern zum Klarstellen einer Zugehörigkeit. Der Soziologe Niklas Luhmann hat die Aussage geprägt „Kommunikation teilt die Welt nicht mit, sie teilt sie ein. Sie sagt, was sie sagt, sie sagt nicht, was sie nicht sagt. Sie differenziert.“ Das scheint besonders stimmig für den Dialekt zu sein. In Gintsbergs Texten kommt das auf beeindruckende Weise zum Vorschein.
schichtgedichte
Erschienen in der Edition himmel
Wir freuen uns, dass die Schauspielerin, Rezitatorin und Schriftstellerin Eva Maria Gintsberg, die gerade noch auf der Bühne von Sprachsalz stand, ihre schichtgedichte nun als Performance in Loops mit Hochsprache und Gitarre verwoben auch bei uns auf die Bühne bringen wird. Der Literaturkritiker und Journalist Alexander Kluy hat sie, die als Tirolerin die Veranstaltung mit ihrem Auftritt eröffnen durfte, mit folgenden Worten vorgestellt: „Die Tiroler Schauspielerin und Rezitatorin, die, eine erstaunliche Volte, via Germanistikstudium endgültig zum eigenen Schreiben gelangte und jüngst auch als Dramatikerin debütierte, erweist sich als sensible, ja subtile Lyrikerin, sprachlich fein wie kunstvoll tiefwurzelnd in vielen Schichten. Das ist ganz buchstäblich zu verstehen (…), denn die Schichten, die der Titel verheißt sind Standarddeutsch und Dialekt: bist aufn ‚hund kemma / vater / mutter / kind / ene / mene / mug / was schaugstn so scheps‘.“
https://www.youtube.com/watch?v=TSCmowAbbDg (ab Minute 4:50)