„Der Zusammenhang des Öffentlichen mit (demokratischer) Politik ist scheinbar uralt und unumstößlich. War nicht bereits die athenische Demokratie durch die öffentliche Diskussion am Marktplatz, der Agora geprägt? Und ist die kritische Öffentlichkeit nicht etwas, dass der Herrschaft entgegen steht? Nicht nur in der politischen Theorie, sondern auch in der Zivilgesellschaft wird oft angenommen, dass wir es mit einer durchgängigen, zeitlosen Vorstellung von Öffentlichkeit zu haben. Tatsächlich hat sich der Kern dessen, was mit Öffentlichkeit gemeint wird, aber stetig verändert. Vergleiche zwischen dem alten Griechenland und dem Öffentlichen in der kapitalistischen Welt des 21. Jahrhunderts sind deshalb kaum tragfähig. In dem Input werden vor dem Hintergrund einer gesellschaftstheoretischen Verortung des Öffentlichkeitskonzepts einige ideologiekritische Einwürfe geliefert, die vorherrschende Blickwinkel in Frage stellen. Auf dieser Basis soll dann gemeinsam kritisch über die Rolle des Öffentlichen – gerade auch in emanzipatorischen Bewegungen – nachgedacht bzw. diskutiert werden.“